Speleotherapie und Halotherapie
Halotherapie ist eine 100 % natürliche, nicht medikamentöse, nicht invasive, sichere und angenehme Heilmethode in einer kontrollierten Umgebung, ähnlich dem Mikroklima in einer natürlichen Salzhöhle oder Grube.
„Halos“ bedeutet im Griechischen Salz, das keltische Wort „hal“ bedeutet Salz, aber auch sauber und heilig. Halotherapie wird in einem speziellen Raum durchgeführt, wo Wände und Boden mit möglichst großer Menge an Salzen belegt sind, in einer sogenannten klimatisch inhalativen Kammer, in einer Salzhöhle.
Die heutige pharmazeutische Entwicklung und die mit ihr verbundene industrielle Medikamentenproduktion unterstützt medikamentöse Therapien. Der Vorteil bei der Halotherapie ist vor allem in der einfachen Anwendung, der Verfügbarkeit und des schnellen Heileffekts zu sehen. Die Medikamente sind wirkungsvoll und heute fast unersetzbar bei vielen akuten Erkrankungen. Aber bei langfristiger Einnahme können die Medikamente, zusammen mit dem therapeutischen Effekt, einige pathologische Bedingungen verursachen, die zu Nebenwirkungen führen. Viele Allergien und Immunsystemstörungen werden gerade durch die langfristige Einnahme verursacht. Die medikamentöse Therapie regeneriert dabei den eigenen Abwehrmechanismus – Immunität nicht. Das sind die Gründe, warum die Ärzte zu den Erfahrungen mit natürlichen Heilmitteln zurückkehren und nicht-medikamentöse Methoden suchen.
Eine von diesen Methoden ist Halotherapie.
Die Heilkur in natürlichen Salzhöhlen und Gruben – Speleotherapie (griechisch „speleos“ bedeutet Höhle) – ist schon lange bekannt. Die Wirkkraft der Speleotherapie ist mit dem einzigartigen Mikroklima in der Höhle verbunden. Der Grundfaktor ist das natürliche trockene Steinsalzaerosol – normales Salz. Das Aerosol wird durch die langsame Auflösung der Salzwände in der Höhle geschafft als Folge der natürlichen Feuchtigkeit in der Höhle. Andere Faktoren wie ideale Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die bakterienfreie Luft ohne Allergene, die mit den Aerosolen und Ionen gesättigt ist, erhöhen den gesamten therapeutischen Effekt
Der polnische Grubenarzt Feliks Boczkowski hat als erster vermutet, dass der wichtigste Heileffekt der Speleotherapie bei der Heilung von Respirationskrankheiten die mit Salzstaub gesättigte Luft ist. Er hat gemerkt, dass die Salzgrubenarbeiter an keinen Lungenkrankheiten gelitten haben. Im Jahre 1839 hat er das erste Sanatorium in der Salzgrube Wieliczka bei Krakow gegründet. Dieses Sanatorium ist bis heute in Betrieb. Zuerst hat man da fast alle Krankheiten geheilt, seit 1958 ist das Sanatorium auf Asthma, obere und untere Atemwegekrankheiten und Allergien spezialisiert. Heutzutage werden die Salzgruben auch in vielen anderen Ländern zur Heilung genutzt, z.B. Ukraine (Solotvino, Artiomovsk), Österreich (Salzburg, Hallein), Russland (Berezniky, Perm), Rumänien (Slanic, Praid, Seiged, Sovata, Ocna), Deutschland (Teufelshohle), Ungarn (Tapolca), Aserbaidshan (Nachičevan), Kirgisien (Čon-Tous) und andere.
Speleotherapie ist als eine sehr effektive, nicht-medikamentöse Heilmethode bekannt. Erfahrungen bei der Heilung von verschiedenen Lungenkrankheiten haben bestätigt, dass die Speleotherapie sehr effektiv unter den Bedingungen ist, die dem Mikroklima in der Salzgrube Solotvino (Ukraine) ähnlich sind. Der Heileffekt bestätigt die Ergebnisse der biochemischen, immunologischen und mikrobiologischen Forschung (Simjonka, 1989; Slivko, 1980; Jefimova und Koll., 1990; Zadorožnaja und Koll., 1986).
Der größte Nachteil der Speleotherapie ist vor allem Verfügbarkeit – die beschränkte Zahl der passenden Höhlen oder Gruben. Damit ist auch die Not verbunden, reisen zu müssen, die Patienten aus anderen klimatischen Umgebungen müssen sich akklimatisieren, es muss eine Unterkunft in der Nähe der Höhle zur Verfügung stehen (die Kuren werden meistens in Sanatorien durchgeführt, wo ein mehrtägiger oder mehrmonatlicher Aufenthalt nötig ist) und meistens ist die Zahl der Betten begrenzt. Speleotherapie benötigt also die Zeit der Patienten und auch die Kosten sind beträchtlich. Das alles verhindert die Ausbreitung der Speleotherapie. Deswegen wurde die Halotherapie entwickelt.
Halotherapie ist eine Methode der natürlichen Therapie, die von Speleotherapie ausgeht. Sie enthält die Vorteile der Speleotherapie und dabei werden die oben genannten Nachteile eliminiert. Halotherapie wird in künstlich ausgebauten Salzkammern durchgeführt, welche fast überall gebaut werden können; somit müssen die Besucher nicht mehr lange reisen zu natürlichen Höhlen unternehmen, nun können diese eine künstliche Höhle in der Nähe des eigenen Zuhauses innerhalb eines Spaziergangs besuchen. Es ist selbstverständlich, dass so eine künstliche Höhle kann zur Heilung dienen nur in dem Fall, dass sie den strengen Voraussetzungen entspricht, erstens den hygienischen – vor allem ist es die Luftreinheit ohne pathogene Bakterien und Pilze und Allergenen, zweitens den medizinischen – die ausreichende Konzentration des Salzaerosols mit passender Struktur, entsprechende Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Forschungen und medizinische Studien zur Heilung von vielen Respirationkrankheiten haben bestätigt, das Halotherapie relevante Verbesserungen des Gesundheitszustands gebracht hat. Russland ist zum Weltführer in Entwicklung und Tests der neuen, effektiven und nicht-medikamentösen Heilmethoden ohne Nebenwirkungen geworden. Viele von diesen Forschungen sind auf Halotherapie fokussiert, wie die Möglichkeit Asthma, chronische Bronchitis und eine Menge von anderen oberen und unteren Atemwegkrankheiten zu heilen. Deswegen erscheint die Mehrheit der publizierten Forschungsarbeiten, die sich mit Halotherapie beschäftigen, gerade in russischen Forschungspublikationen. Das russische Gesundheitsministerium hat in 1990 Halotherapie als eine Heilmethode anerkannt.
Damit die Halotherapie wirksam ist, sollten einige Grundkriterien eingehalten werden: vor allem ist das die Salzstruktur – der Inhalt von NaCl (Reinsalz) sollte mindestens 90 % sein (in manchen Arbeiten wird bis 97 % angegeben), der Rest können andere Mineralien und Spurelemente bilden; die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 45 bis 60 % und die Temperatur zwischen 18 – 24 °C betragen. Selbstverständlich, die Luft darf keine pathogene Bakterien und Pilze enthalten, der Inhalt der nicht-pathogenen Bakterien sollte möglichst niedrig sein.
Speleo/Halotherapie ist ohne Medikamenteneinnahme oder auch mit Einnahme von unterstützenden Medikamenten wirksam und ohne irgendwelche Nebenwirkungen. Diese Therapie könne z.B. auch für schwangere Frauen, die unter Asthma oder andere Respirationkrankheiten leiden, ohne Angst der Schädigung des Kindes durchgeführt werden.
Auch wenn die Halotherapie eine nennenswerte Verbesserung des Gesundheitszustands und manchmal auch vollständige Heilung bringt, so kann sie nicht die medizinische Kur ersetzen. Bei vielen Krankheiten kann die Salztherapie wie eine wirksame Unterstützung der Grundtherapie dienen, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, die Medikamenteneinnahme zu vermindern, die Zahl der Anfälle zu vermindern und damit Anzahl und Dauer der Krankenhausaufenthalte zu vermindern.
Die Kombination von konventioneller und alternativer Medizin führt zu besten Ergebnissen!
Veröffentlichte medizinische Studien zu Speleo- und Halotherapie aus der Datenbank NCBI (National Center for Biotechnology Information) – National Library of Medicine & National Institutes of Health:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?CMD=search&DB=pubmed&term=halotherapy
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?CMD=search&DB=pubmed&term=speleotherapy
Zusätzliche interessante Informationen über Speleotherapie, Halotherapie, usw. (in Englisch):
http://searchwarp.com/swa8327.htm
Hervorragende Presentation zur Salzmine und dem Sanatorium in Wieliczka, Polen:
http://www.wieliczka.com.pl